Prognose: Wie sind die Heilungsaussichten für Kinder und Jugendliche mit einer autoimmunhämolytischen Anämie (AIHA)?

Autor: Dr. med. Joachim Kunz, erstellt am: 28.02.2012, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Freigabe: Dr. med. Gesche Tallen, Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 28.02.2012

Die Heilungsaussichten (Prognose) von Kindern und Jugendlichen mit autoimmunhämolytischer Anämie (AIHA) hängen zunächst von der Unterform der Erkrankung ab (siehe Erkrankungsformen). Grundsätzlich ist die Prognose gut. Wenn die AIHA Begleiterkrankung einer anderen Grundkrankheit ist (siehe Ursachen), ist die sie allerdings unmittelbar an den Verlauf der zugrunde liegenden Erkrankung geknüpft. So können beispielsweise bei einer AIHA, die zusätzlich zu einer bereits bestehenden Erkrankung des Abwehrsystems auftritt, langwierige Verläufe mit wiederkehrenden Krankheitsschüben auftreten. Hingegen heilt die paroxysmale Kältehämoglobinurie, die nur im Kindesalter auftritt und durch Infektionen ausgelöst wird (siehe Erkrankungsformen), in der Regel auch ohne medikamentöse Behandlung innerhalb von Wochen folgenlos aus. Dies gilt ebenfalls für die Kälteagglutininkrankheit, wenn diese infolge einer Infektion auftritt.

Schwer vorhersagbar ist der Verlauf bei einer AIHA, für die kein Auslöser ermittelt werden kann (idiopathische AIHA, siehe Ursachen). Bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen wird oft eine monatelange medikamentöse Behandlung notwendig (siehe Behandlung). Rückfälle kommen vor. Frühzeitiges Erkennen und Behandeln durch ein spezialisiertes Behandlungsteam, das eng mit Haus- und Kinderärzten zusammenarbeitet, tragen wesentlich zu einer guten Prognose für Kinder und Jugendliche mit AIHA bei.