Eisenverwertungsstörung bei chronischen Erkrankungen

Der Organismus von Kindern und Jugendlichen, die an einer chronischen Erkrankung wie Rheuma oder Krebs leiden, braucht mehr Eisen als ein gesunder Körper. Ein Grund für den erhöhten Eisenbedarf sind die schnell wachsenden und sich häufig teilenden Zellen. Der erhöhte Eisenbedarf wird jedoch nicht erfüllt, es kommt im Gegenteil aufgrund zweier Mechanismen zu einem Eisenmangel bei chronischen Erkrankungen:

  1. Der Botenstoff "Hepcidin" ist im Blut der Patienten erhöht. Hepcidin bewirkt eine erniedrigte Eisenaufnahme im Dünndarm aus der Nahrung.
  2. Zusätzlich wird zu wenig Transporteiweiß (Transferrin) gebildet, so dass nicht genügend Eisen zu den Organen transportiert werden kann, die das Eisen brauchen.

An Transferrin gebundenes Eisen ist die wichtigste Eisenquelle für die Bildung von Hämoglobin und Erythrozyten. Bei Eisenmangel im Knochenmark kann das Hämoglobin aber nicht ausreichend gebildet werden. In der Folge sind die roten Blutkörperchen zahlenmäßig verringert, kleiner als normal und enthalten weniger roten Blutfarbstoff. Der Gehalt an rotem Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, deren Anzahl und auch deren Größe nehmen ab und der Patient leidet zusätzlich zu seiner chronischen Grundkrankheit auch an Blutarmut.