Diagnose: Wie wird ein infantiles Hämangiom festgestellt?
Die Diagnostik dient in erster Linie der Klärung von zwei Hauptfragen:
- Handelt es sich um ein infantiles Hämangiom, einen anderen Gefäßtumor oder eine Gefäßfehlbildung (siehe "Ursachen")?
- Falls ein infantiles Hämangiom vorliegt: In welchem Stadium befindet es sich (siehe "Arten von infantilen Hämangiomen")?
Die persönliche Krankengeschichte (Anamnese) kann bereits wichtige Informationen geben. Bei der Unterscheidung zwischen einem infantilen Hämangiom und einer Gefäßfehlbildung können die Antworten auf folgende drei Fragen hilfreich sein:
- War die hämangiomartige Veränderung bereits bei der Geburt vorhanden? Wenn ja, handelt es sich am ehesten um eine Gefäßfehlbildung, wenn sie erst später aufgetreten ist, dann eher um ein infantiles Hämangiom.
- Ist die Veränderung mit der Zeit größer geworden? Wenn ja, handelt es sich am ehesten um ein infantiles Hämangiom, wenn nein, eher um eine Gefäßfehlbildung.
- Ist die Veränderung mit der Zeit kleiner geworden? Wenn ja, handelt es sich am ehesten um ein infantiles Hämangiom, wenn nein, eher um eine Gefäßfehlbildung.
Nach Erhebung der Anamnese wird der Arzt auch bildgebende Untersuchungen (zum Beispiel Ultraschallmit Dopplersonografie (Doppler (-Effekt)), Kernspintomographie und manchmal auch Angiographie) einleiten. Bei Vorläufer-Formen oder feuermalartigen Veränderungen kann häufig nicht sofort zwischen infantilem Hämangiom und Gefäßfehlbildung unterschieden werden. Hier wird der Arzt engmaschige körperliche Untersuchungen und Ultraschallkontrollen empfehlen, um das Wachstumsverhalten zu beobachten und die Tiefenausdehnung zu erfassen.
Eine feingewebliche (histologische) Untersuchung ist bei einer klaren klinischen Diagnose in der Regel zur Bestätigung nicht erforderlich. Nur bei Unklarheiten erfolgt eine solche Gewebeentnahme (Biopsie), um eine Fehlbildung von einem bösartigen Tumor abzugrenzen.