Diagnose: Wie wird ein von-Willebrand-Syndrom festgestellt?

Autor: PD Dr. med. G. Tallen, erstellt am: 24.04.2014, Zuletzt geändert: 20.05.2019

Die Diagnose eines von-Willebrand-Syndroms (VWS) muss gesichert sein, um die richtige Behandlung zu planen. Besteht bei einem Kind beispielsweise aufgrund der Familiengeschichte oder auch wegen einer auffällig vermehrten Blutungsneigung (siehe "Krankheitszeichen") der Verdacht auf ein VWS, wird der Arzt viele verschiedene Untersuchungen veranlassen, um einerseits diese Verdachtsdiagnose zu bestätigen und um andererseits den Typ des VWS (siehe "Krankheitsformen") zu bestimmen. Dazu gehören insbesondere Blutuntersuchungen (Blutbild) wie:

  • Bestimmung von Menge, Aktivität und Funktionstüchtigkeit verschiedener Gerinnungsfaktoren, vor allem des von-Willebrand-Faktors (VWF) im Blut
  • Bestimmung der Blutungszeit
  • molekulargenetische Methoden, mit denen die defekten Erbanlagen des VWS (siehe "Ursachen") nachgewiesen werden

Eine zuverlässige Diagnosestellung des VWS ist komplex und sollte daher durch Spezialisten für Kinderblutkrankheiten erfolgen.

Notfallausweis

Kinder und Jugendliche mit gesichertem VWS sollten immer einen Notfallausweis bei sich tragen, in dem die genaue Diagnose (Typ 1, 2 oder 3; siehe "Krankheitsformen"), und weitere wichtige Informationen über den Patienten (zum Beispiel Blutgruppe und gegebenenfalls die im Notfall angezeigte Therapie) mitgeteilt werden.