Prognose: Wie sind die Zukunftsaussichten für Patienten mit aplastischer Anämie?
Autor: PD Dr. med. Ayami Yoshimi, PD Dr. med. Brigitte Strahm, Zuletzt geändert: 19.12.2016
Die Aussichten, dass ein Patient mit aplastischer Anämie erfolgreich behandelt werden kann, sind gut, obwohl es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt.
Die allogene hämatopoietische Stammzelltransplantation (HSZT) von einem passenden (HLA-identischen) Geschwisterspender (siehe „Behandlung“) führt bei 80 - 90% der Patienten ohne schwere Komplikationen zur Heilung. Auch eine HSZT von einem geeigneten Fremdspender kann Patienten mit aplastischer Anämie heilen. Allerdings kommt es hierbei noch immer bei vielen Kindern und Jugendlichen (ca. 20 - 30 %) zu schweren, manchmal auch tödlichen Komplikationen.
Eine HSZT ist eine intensive Therapie. Die Patienten sollten sich nach Abschluss der akuten Behandlung lebenslang mindestens einmal jährlich bei einem Experten zu Nachsorgeuntersuchungen vorstellen, um Langzeitnebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Patienten, die erfolgreich mit einer immunsuppressiven Therapie (IST) (siehe „Behandlung“) behandelt wurden, können langfristig wieder ein normales Leben führen. Andererseits spricht etwa die Hälfte der Patienten nicht auf die Therapie an oder erleidet einen Rückfall oder eine Folgeerkrankung. Diese Patienten müssen dann transplantiert werden.
Diejenigen Patienten, die gut auf die Therapie ansprechen, sollten unbedingt aufgrund des Risikos eines Rückfalls oder einer Folgeerkrankung regelmäßig Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Diese vereinbaren Sie bitte mit Ihrem Behandlungsteam.