Blutuntersuchungen
Autor: Dr. med. Gesche Tallen, erstellt am: 18.07.2007, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 25.11.2011
Blut kann aus Venen, Arterien, Kapillaren oder Knochenmark gewonnen werden. Folgende Blutuntersuchungen kommen bei Kindern und Jugendlichen mit Blutkrankheiten regelmäßig zum Einsatz.:
Blutbild mit
- Differentialblutbild ("Fingerpieks"): zur Bestimmung der Anzahl der verschiedenen Blutzellen, darunter auch die der jungen roten Blutzellen (Retikulozyten) zur Beurteilung der Neubildungsrate an roten Blutzellen
- Bestimmung der Größe der roten Blutzellen (mittleres korpuskuläres Volumen, MCV): beispielsweise zur Unterscheidung verschiedener Formen der Blutarmut wie die Blutarmut mit zu großen (makrozytäre Anämie) oder zu kleinen roten Blutzellen (mikrozytäre Anämie)
- Bestimmung der Gesamtmenge an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und des Bestimmung der Anteile der verschiedenen zellulären Bestandteile (beim Gesunden machen die roten Blutzellen den Hauptanteil aus) am gesamten Blutvolumen (Hämatokrit): beispielsweise zur Beurteilung des Schweregrades einer Blutarmut
Blutausstrich
Bei einem Blutausstrich wird das Aussehen der Blutzellen, das heißt deren so genannte morphologischen Eigenschaften von einem Hämatologen unter dem Mikroskop beurteilt.
Weitere Blutuntersuchungen
- Bestimmung der Blutgruppe (vor Transfusionen)
- Bestimmung der Bluteiweiße (wie zum Beispiel Albumin) und Überwachung des Flüssigkeitshaushaltes, des Ernährungshaushaltes und der Nierenfunktion
- Bestimmung von Blutsalzen, Blutsäuren, Blutlaugen (zum Beispiel Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor): zur Überwachung des Flüssigkeitshaushaltes, des Ernährungszustandes und der Nierenfunktion
- Bestimmung des Blutzuckers: zur Überwachung des Ernährungszustandes sowie des Zuckerhaushaltes, insbesondere während einer Behandlung mit Kortisonpräparaten
- Bestimmung von Blutgerinnungswerten: vor einer Operation und/oder bei Blutungsgefahr oder Thromboserisiko
- Bestimmung von Nierenwerten (zum Beispiel Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin): zur Überwachung der Nierenfunktion
- Bestimmung von Leber- und Gallenwerten (zum Beispiel Transaminasen, Bilirubin): zur Überwachung der Leberfunktion
- Blutgasanalyse: zur Überwachung der Atemfunktion und des Säure-Basen-Haushaltes [Säure-Basen-Gleichgewicht]
- Untersuchung von Hormonen: zur Überwachung von Drüsen, die ihre Wirkstoffe ins Blut abgeben
- Bestimmung von Entzündungsparametern (Blutsenkungsgeschwindigkeit, C-reaktives Protein, CRP)
- Bestimmung von Erregern (Blutkultur)
- Bestimmung von Virusantikörpern (Virusserologie)
- Bestimmung von molekulargenetischen Parametern
- HLA-Typisierung im Hinblick auf eine eventuell notwendig werdende Stammzelltransplantation
Weitere Hinweise auf Laboruntersuchungen, die besonders bei Verdacht auf bestimmte Blutkrankheiten relevant sein können, finden Sie auf den
Anmerkung: Nicht alle Laboruntersuchungen sind bei jedem Patienten erforderlich. Der Arzt wird Sie darüber informieren, welche Blutveränderungen bei Ihrem Kind vorliegen und welche weiteren Laboruntersuchungen daraufhin schrittweise zur weiteren Klärung angeschlossen werden sollten.