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Die Verteilung des Kontrastmittels im Gefäßsystem wird durch spezielle Röntgenübersichtsaufnahmen auf Fernsehbildern dargestellt. So erhält man Informationen über eventuell bestehende krankhafte Blutflussverhältnisse, verursacht z. B. durch verstopfte Gefäße (Thrombosen), Gefäßmissbildungen wie Angiome oder ein Aneurysma sowie durch Tumoren und/oder tumoreigene Blutgefäße.
Angiographische Methoden
Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, erstellt am: 20.07.2017, Redaktion: Maria Yiallouros, Freigabe: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Günther Henze, Zuletzt geändert: 02.11.2020
Unter einer Angiographie versteht man die Darstellung von Blutgefäßen (Venen und/oder Arterien) einer bestimmten Organregion mit Hilfe bildgebender Verfahren. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der Darstellung von Venen allein, der so genannten Phlebographie, und der Darstellung von Arterien und Venen im Rahmen einer so genannten digitalen Subtraktionsangiographie (DSA).
Bei beiden Methoden wird zunächst ein Röntgenkontrastmittel verabreicht. Die Kontrastmittelgabe erfolgt über einen Katheter, der über eine Arterie in der Leiste in die Nähe der zu untersuchenden Körperregion vorgeschoben wird.
Die digitale Subtraktionsangiographie wird im Rahmen der Tumordiagnostik bei Kindern und Jugendlichen insbesondere bei verschiedenen Operationsplanungen angewandt. Zum Beispiel haben manche Hirntumoren typischerweise eine starke eigene Gefäßversorgung, die der Operateur vor Beginn einer Operation genau kennen muss, um Gefäßverletzungen und damit Blutungen vorzubeugen.
Generell werden angiographische Verfahren bei Kindern meist in Narkose durchgeführt, da der Patient zum Erhalt einer optimalen Bildqualität sehr still liegen muss. Eine angiographische Untersuchung oder ein angiographischer Eingriff bei einem Kind oder Jugendlichen (unter 18 Jahren) wird in der Regel nur durchgeführt, wenn einer der Erziehungsberechtigten nach einem Aufklärungsgespräch durch den zuständigen Radiologen schriftlich in die Untersuchung einwilligt.