Eisenstoffwechsel beim Gesunden
Autor: Prof. Dr. med. H. Cario, Dr. med. R. Grosse, Zuletzt geändert: 12.02.2020
Ein gesunder Mensch speichert altersabhängig bis zu circa 4 g Eisen in seinem Körper. Davon werden etwa 3 g für die Produktion des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) benötigt. Wenn die Erythrozyten alt sind, werden sie abgebaut, das Hämoglobin freigesetzt und anschließend in seine Bestandteile, das Häm, welches das Eisen enthält, und verschiedene Eiweißketten, die Globinketten, zerlegt. Das aus dem Häm freiwerdende Eisen wird im Blut dann an ein Eiweiß gebunden (Transferrin) und so zu den Blutbildungsorten wie dem Knochenmark transportiert. Dort steht das Eisen wieder für die Produktion von neuem Hämoglobin zur Verfügung.
Das bedeutet, dass das verfügbare Eisen beim Gesunden zum Großteil wieder verwendet und nur ein kleiner Teil ausgeschieden wird (über den Urin, den Stuhl, die Haut, bei Mädchen auch über die Menstruationsblutung). Dieses "verlorene" Eisen wird ersetzt, indem über den Magen-Darm-Trakt neues Eisen aus der Nahrung aufgenommen wird. Auf diese Weise sind Eisenverbrauch, -ausscheidung und -aufnahme im Gleichgewicht.