Krankheitsbild: Was ist eine sekundäre Eisenüberladung?
Autor: Prof. Dr. med. H. Cario, Dr. med. R. Grosse, Zuletzt geändert: 12.02.2020
Der Begriff sekundäre Eisenüberladung bezieht sich auf Erkrankungen, bei der der Organismus infolge einer bestimmten zugrundeliegenden Blutkrankheit (erste/ primäre Erkrankung) überschüssiges Eisen speichert (Eisenüberladung als folgende/sekundäre Erkrankung). Bei der Grundkrankheit handelt es sich meist um eine angeborene Form der Blutarmut (Anämie). Es gibt zwei Hauptwege, die bei Patienten mit einer angeborenen Anämie zu einer Eisenüberladung führen können: Über den Darm aus der Nahrung und aus den roten Spenderblutzellen nach regelmäßigen Bluttransfusionen (siehe "Ursachen")
Da der menschliche Organismus keinen Ausscheidungsmechanismus für überschüssiges Eisen besitzt, wird dieses in verschiedenen Organen wie der Leber abgelagert. Eisenüberladung kann unbehandelt zu Funktionsstörungen dieser Organe und langfristig zu schweren, bleibenden Organschäden führen. Um solchen Langzeitschäden vorzubeugen, sollten Patienten mit einer angeborenen Blutarmut rechtzeitig mit einer so genannten Eisenentzugstherapie beginnen.