Prognose: Wie sind die Aussichten für Patienten mit Sichelzellkrankheit?

Autor: Dr. med. Gesche Tallen, erstellt am: 09.01.2019, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Freigabe: Dr. med. S. Lobitz, Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 09.01.2019

Die frühzeitige Diagnose der Sichelzellkrankheit (optimal schon beim Neugeborenen) erhöht die Chance, dass lebensbedrohliche Komplikationen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Die Sichelzellkrankheit geht mit akuten und chronischen Organschäden einher, die zum Teil durch eine gute Betreuung vermieden werden können. Lebensqualität und -erwartung von Kindern und Jugendlichen hängt zum Teil von der Qualität der Behandlung ab. Wichtig ist, dass die Behandlung von einem spezialisierten Behandlungsteam durchgeführt wird, das eng mit Haus- und Kinderärzten zusammenarbeitet. Ebenso ist eine umfassende Aufklärung und Mitarbeit seitens der Betroffenen und ihrer Angehörigen Voraussetzung für einen günstigen Verlauf. Ist solch eine optimale medizinische und psychosoziale Versorgung gegeben, so können in Europa und den USA, also in Ländern mit hohem sozioökonomischen Standard, 95% aller Sichelzellpatienten das Erwachsenenalter erreichen.

Anmerkung: Bei den Aussagen zur Prognose handelt es sich um statistische Größen. Sie stellen nur für die Gesamtheit der Sichelzellpatienten eine wichtige und zutreffende Aussage dar. Wie die Krankheit eines einzelnen Patienten verlaufen wird, lässt sich aus den Statistiken nicht vorhersagen. Die Sichelzellkrankheit kann selbst unter günstigsten beziehungsweise ungünstigsten Voraussetzungen ganz unerwartet verlaufen.