Krankheitsbild: Was ist eine Eisenmangelanämie?
Autor: Dr. med. Joachim Kunz, erstellt am: 15.10.2011, Redaktion: Julia Dobke, Freigabe: PD Dr. med. Gesche Tallen, Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Zuletzt geändert: 03.08.2012
Die Eisenmangelanämie ist eine erworbene Blutkrankheit. Sie entsteht durch Mangel an Eisen im Körper. Eisenmangel kann bei Kindern und Jugendlichen verschiedene Gründe haben: Einseitige Ernährung, ein vermehrter Eisenverbrauch, beispielsweise durch Blutverluste, oder auch ein gesteigerter Eisenbedarf wie in Wachstumsphasen können dazu führen, dass dem Körper nicht genug Eisen zur Verfügung steht. Eisenmangel schädigt die roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Sie tragen den überwiegenden Teil des Körpereisens in Form des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin). Das Hämoglobin erfüllt die lebensnotwendige Aufgabe des Sauerstofftransports. Bei Eisenmangel kann das Hämoglobin nicht ausreichend gebildet werden. In der Folge sind die roten Blutkörperchen zahlenmäßig verringert, kleiner als normal und enthalten weniger roten Blutfarbstoff (siehe Abbildung). Der Körper leidet an den Folgen des Sauerstoffmangels. Deshalb spricht der Arzt von einer mikrozytären (kleinzelligen), hypochromen (mit wenig Farbstoff) Anämie (Blutarmut).
Aber nicht nur die Erythrozyten, sondern auch alle anderen Zellen des Körpers und damit sämtliche Organe brauchen Eisen für ihre Entwicklung und um ihre Funktion ausüben zu können. Daraus ergibt sich, dass bei schwerem und über längere Zeit anhaltendem Eisenmangel neben der Blutbildung auch die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Schaden nehmen kann.