Zeichen der Blutarmut bei vorzeitigen Abbau der roten Blutkörperchen (Hämolytische Anämie)

Die kranken, unreifen roten Blutkörperchen zerfallen häufig direkt im Knochenmark. Gelangen sie in den Blutkreislauf, werden sie von der Milz, einem Organ im linken Oberbauch, verfrüht und vermehrt abgebaut. Wenn jedoch im Körper zu wenig funktionstüchtige rote Blutkörperchen zirkulieren, kommt es zur Blutarmut und folglich auch zu einer verminderten Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin). Dieser ist für den Sauerstofftransport im Körper zuständig. Bei einer Anämie besteht daher eine ungenügende Sauerstoffversorgung aller Organe.

In der Folge versuchen viele Organe wie Herz und Lungen gegen diese Unterversorgung anzukämpfen, was auf Dauer beim Patienten zu einem allgemeinen Erschöpfungszustand führt. Durch den übermäßigen Zerfall der roten Blutkörperchen fallen außerdem vermehrt Abbauprodukte an. Diese Abbauprodukte (unter anderem Bilirubin) können in der Gallenblase verklumpen und Gallensteine bilden, die später in den Gallengängen stecken bleiben. Dies kann starke Schmerzen im rechten Oberbauch verursachen. Durch die Gallensteine kann es auch zum Aufstau von Gallenflüssigkeit und zur Ablagerung von gelbfärbenden Blutabbauprodukten an anderen Organen im Körper kommen.

Typische Zeichen einer Blutarmut durch gesteigerten Abbau roter Blutzellen sind:

  • zunehmende Blässe
  • Kopfschmerzen
  • rasche Ermüdbarkeit
  • Trinkunlust und Gedeihstörungen bei Säuglingen
  • Luftnot bei körperlicher Anstrengung
  • Gallensteine
  • Gelbfärbung von Haut und Augenweiß: Gelbsucht (Ikterus)
  • zunehmende Milzvergrößerung (Splenomegalie)

Die Schwere dieser gesundheitlichen Probleme ist innerhalb der einzelnen Unterformen (siehe "Krankheitsformen") unterschiedlich ausgeprägt: Bei manchen Patienten besteht nur eine leichte, in der Regel nicht transfusionsbedürftige Blutarmut. Andere müssen bereits unmittelbar nach der Geburt und regelmäßig im Kindesalter mit Bluttransfusionen behandelt werden. Bei diesen schwereren Formen ist die Anämie im Kindesalter häufig so stark ausgeprägt, dass die körperliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit erheblich eingeschränkt sind. Die betroffenen Kinder zeigen dann eine Wachstumsverzögerung.