Behandlungsmethoden
Autor: PD Dr. med. Gesche Tallen, erstellt am: 10.05.2017, Zuletzt geändert: 10.05.2017
Seit vielen Jahren sind Konzentrate der meisten Gerinnungsfaktoren zur Behandlung von Patienten mit Faktorenmangelerkrankungen erhältlich. Bei diesen Faktorkonzentraten handelt es sich meist um Gerinnungsfaktoren, die zuvor aus menschlichem Blutplasma gewonnen wurden. Seit den 90er Jahren sind auch gentechnisch hergestellte (so genannte rekombinante) Faktoren verfügbar. Welches Präparat im Einzelfall zum Einsatz kommt, ist von vielen Gegebenheiten abhängig und wird individuell gemeinsam mit Patient und Eltern entschieden. Die Therapie mit Faktorkonzentraten ermöglicht den gezielten Ersatz des Faktors, der dem Patienten fehlt (siehe “Krankheitsformen”). Die Gabe von Faktorkonzentraten wird als Substitutionstherapie bezeichnet ("Substitution" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Ersatz"). Sie erfolgt über eine Vene (intravenös).
Eltern sollten wissen:
Obwohl Patienten mit Faktorenmangelerkrankungen oft ähnliche Krankheitsverläufe haben, werden sie mit unterschiedlichen Faktorpräparaten behandelt.
Daher ist für eine erfolgreiche Behandlung entscheidend, dass zuvor die richtige Diagnose gesichert wurde (siehe "Diagnose").
Faktorkonzentrate werden wie folgt angewandt:
- als Bedarfs ("on-demand") –Behandlung, also bei bestehender Blutung
- als blutungsverhütende Dauerbehandlung (Prophylaxe)