Häufigkeit: Wie oft kommt eine Thrombose bei Kindern und Jugendlichen vor?
Autor: Dr. med. habil. G. Tallen, Dr. med. S. Halimeh, Dr. med. C. Heller, erstellt am: 12.06.2019, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 26.06.2019
Sowohl venöse als auch arterielle Thrombosen sind bei Kindern und Jugendlichen selten. Die Inzidenz für venöse Thrombosen beträgt 0.07/10.000 bei Kindern und Jugendlichen und ist damit viel niedriger als bei Erwachsenen. [NOW2004][SPE2012]
Wichtig zu wissen: Insgesamt beobachtet man für thrombotische Ereignisse im Kindes- und Jugendalter zwei wesentliche Häufigkeitsgipfel: in der Neugeborenenperiode und zu Beginn der Pubertät.
Der erste Häufigkeitsgipfel betrifft die Neugeborenperiode, das heißt die Zeitspanne vom ersten Atemzug bis zum 28. Lebenstag des Kindes: Von 100.000 Neugeborenen erleiden etwa fünf eine Thrombose und zwei bis drei einen Schlaganfall (siehe „Welche Arten von Thrombosen gibt es?“). Der zweite Häufigkeitsgipfel besteht zu Beginn der Pubertät und hängt vor allem mit der Hormonumstellung zusammen. Regelmäßiges Rauchen von Zigaretten (Nikotinabusus) und die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln (Kontrazeptiva wie die Anti-Baby-Pille“) spielen ebenfalls eine Rolle (siehe „Ursachen“). [NOW2004] [NOW2013]
Während sich die meisten Thrombosen (bis zu 90 %) bei Jugendlichen wie bei Erwachsenen in den tiefen Beinvenen ereignen, kommen sie bei Säuglingen und kleinen Kindern eher in den Venen in Nieren, Darm und Gehirn vor. [NOW2004]