Diagnose: Wie wird ein Schlaganfall bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen festgestellt?
Autor: Dr. med. Martin Olivieri, Dr. med. habil. Gesche Tallen, Redaktion: Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 17.08.2017
Die Diagnose eines Schlaganfalls muss gesichert sein, damit dieser richtig und erfolgreich behandelt werden kann. Besteht aufgrund klassischer Alarmzeichen (siehe "Krankheitszeichen") der Verdacht auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn, so wird der Arzt folgende Untersuchungen veranlassen, um herauszufinden, ob es sich um einen Schlaganfall handelt und wenn ja, welche Ursache(n) diesem zugrunde liegen (siehe "Ursachen").
1. Durchblutungsstörungen im Gehirn
werden durch folgende bildgebende Verfahren festgestellt:
- Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) des Kopfes/Gehirns (bei noch offener großer Fontanelle)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Computertomographie (CT)
- Angiographie zum Nachweis von Blutgerinnseln in Venen oder Arterien
Auf diesen Seiten erhalten Sie weiterführende Informationen zu bildgebenden Verfahren.
2. Ursachen von Durchblutungsstörungen
werden durch folgende Blut-, Urin-, Nervenwasser (Liquor)- Untersuchungen und Untersuchungen des Herzens und Gehirns festgestellt:
- Bestimmung von roten und weißen Blutkörperchen, Blutplättchen, Blutsalzen (Elektrolyte) und Blutzucker
- Prüfung der Leber- und Nierenfunktion sowie der Blutgerinnung
- spezielle Methoden bei Verdacht auf Stoffwechselstörungen, Infektionen, Gefäßentzündungen, Erbkrankheiten (siehe "Ursachen")
- Herzuntersuchungen: Elektrokardiographie (EKG)
- Echokardiographie
- Untersuchung der Gehirnaktivität (bei jedem Neugeborenen mit einem Krampfanfall): Elektroenzephalographie (EEG)
Eltern sollten wissen: Die zuverlässige Ursachenkärung bei einem Schlaganfall im Kindes- und Jugendalter ist komplex und sollte daher in einem spezialisierten Zentrum erfolgen.